
Die Hingabe an Gott führte mich zum Wunder wahrer Nüchternheit.
Hallo, mein Name ist Amr R. aus Ägypten. Mit 10 Jahren fing ich an, mich selbst zu berühren, hörte aber auf, weil meine Mutter mir sagte, ich käme dafür in die Hölle. Mit 18 entdeckte ich Pornografie und wurde bald süchtig. Ich konnte nicht einmal eine Woche lang mit dem Masturbieren aufhören. Ich kam mit 19 zu AS, erst vor einem Jahr. Mein erstes Treffen fand über Zoom statt. Ich trat AS bei, weil ich zwanghaft masturbierte, während ich Pornografie schaute. Als ich zu AS kam, konnte ich dank der Menschen hier 14 Tage lang mit meinen Ausagieren aufhören – sie ermutigten, bestätigten und liebten mich!
Aber nach einer Weile ging es mir schlechter, denn mein Problem war nicht ein Mangel an Liebe, Ermutigung oder Bestätigung. Ich hatte eine Allergie und war geistig besessen. Trotzdem versuchte ich, Dinge alleine zu machen. Ich besuchte viele AS-Meetings, teilte viel und engagierte mich in der Sozialarbeit. Aber ich arbeitete nicht an den Schritten, und deshalb reichten mir diese Hilfsmittel nicht. Ich erlitt einen Rückfall, der sieben Monate anhielt. Rückblickend würde ich sagen, mein Problem war, dass ich nur am Programm teilnahm, aber nicht im Programm selbst. Ich bat Gott um Hilfe, ehrlich zu sein. Ich bemühte mich. Nach jedem Rückfall sagte ich mir: „Ich werde mehr Meetings besuchen, mehr Programmgespräche führen, mehr mit den Schritten arbeiten. Ich werde … ich werde … ich werde …“ Doch nach sieben Monaten voller Rückfälle wurde mir klar, dass ich nicht einmal aufgegeben oder ehrlich zugegeben hatte, dass ich der Lüsternheit machtlos gegenüberstand – dass die Lüsternheit mein Herr war.
Dann hörte ich jemanden in einem Meeting sagen: „Bitte Gott, dir die Gabe der Verzweiflung zu schenken.“ Er sagte mir, wenn ich so betete, würde ich ein Wunder erleben. Also betete ich jeden Morgen und Abend um Verzweiflung – aber ich agierte immer wieder aus. Trotzdem betete ich weiter um diese Verzweiflung. Ich sagte zu Gott: „Ich habe versagt. Ich kann nicht nüchtern werden. Aber ich werde alles tun, um dir zu zeigen, dass ich es will, Gott.“
Als ich mit meinem Sponsor im Schritt Acht arbeitete, begann ich ihm alle Gründe für meine Rückfälle zu nennen. Dann sagte er zu mir: „Geh und fang an, deine Schritte Acht und Neun zu arbeiten und deine Wiedergutmachungen zu leisten.“ Ich war drei Tage trocken, als ich meine erste Wiedergutmachung leistete, und von diesem Tag an bin ich es bis heute geblieben.
Die erste Wiedergutmachung zerstörte mein Ego (aber das war gut so). Ich begann die Gelassenheit zu spüren, von der die Leute im Programm sprachen. Ich spürte, wie stark Gottes Kraft war. Ich kann nur sagen, dass die Gabe der Verzweiflung es mir ermöglichte, Wiedergutmachung zu leisten, weil ich es allein nicht schaffte. Sie half mir auch, mit anderen im Programm in den Schritten zu arbeiten. Ich übernahm am selben Tag zwei Aufgaben – eine für mein Stamm-Meeting und eine für ein Zoom-Meeting. Mein Verstand sagte mir: „Was machst du da? Du bist es nicht wert, zu helfen! Du bist erst seit sieben Monaten im Programm und hattest die ganze Zeit Rückfälle!“ Der Unterschied dieses Mal war, dass ich die Schritte durchgearbeitet und die Werkzeuge der Genesung genutzt habe, die ich gelernt hatte. Das Wunder ist, dass ich immer noch trocken bin, und die Dienste im Programm sind immer noch entscheidend für meine Genesung!
Ich begann damit andere Freunde zu sponsern, als ich erst drei Wochen trocken war. Inzwischen habe ich etwa 15 Personen gesponsert. Ich weiß wirklich nicht, wie ich das alles geschafft habe – Sponsern und Hilfsbereitschaft. Hätte man mich vor drei Monaten gefragt, ob ich sponsern und gleichzeitig trocken werden könnte, hätte ich nein gesagt. Ich hatte große Angst – in meiner Sucht hatte ich vor allem Angst.
Vor Kurzem habe ich sogar bei der Suche nach einem neuen Ort für ein face to face Meetings geholfen und habe die Zwölf Traditionen kennengelernt. Was mir an face to face Meetings gefällt, ist, dass dort nüchterne, erfahrene Menschen sind, die ich respektiere und von denen ich lerne. Ich habe dort einige echte Freunde gefunden. Ich habe bei den Anonymen Sexaholikern wirklich etwas viel Besseres als Lüsternheit gefunden. Ich habe Gott gefunden.
Amr R., Mansoura, Ägypten