februari-2023-God Is In Charge of the Ups and downs of My Life

Gott meistert die Hochs und Tiefs meines Lebens

Eine einfache Antwort auf Frage warum ich hier bin wäre: „ich bin hier weil ich muss.“. Aber das wäre nur ein Teil der Wahrheit. Der Schmerz meiner wiederholten Tiefpunkte hat gereicht um mich ins Meeting zu bringen, aber nicht um mich immer wieder kommen zu lassen.

Meine Vergangenheit war zerstörerisch und voller Missbrauch. Als ich noch keine fünf Jahre alt war, verbrannte meine Mutter mir meine Hand mit einem heißen Löffel, weil sie meinte, dass sie mir so bedingungslosen Gehorsam beibringen könne. Als ich sechs Jahre alt war, erlitt ich sehr schmerzhaften sexuellen Missbrauch von einem neunjährigen Cousin. Der Missbrauch breitete sich dann aus: Erst haben mich andere Cousins missbraucht, und dann boten wieder andere mich ihren Freunden und Leuten in der Nachbarschaft für ihr grausames Vergnügen an. Menschen in der Schule begannen mich zu missbrauchen. Der emotionale Missbrauch, der dem sexuellen folgte war noch schlimmer. Wenn die Leute mitbekamen, dass ich missbraucht worden war, machten sie sich über mich lustig, schlugen oder bedrohten mich und behandelten mich wie Müll. In der Familie, in der Schule, bei der Arbeit, wo immer ich hinkam hatte ich mit sexuellem Missbrauch zu tun. Und wenn das nicht ging wurde ich geschlagen oder emotional ausgebeutet. Selbst in meinen vier Wänden war ich nicht sicher. Der Verwandte, der mich missbrauchte, brachte mir auch das Masturbieren bei und letztlich entschied ich mich dann damit auf meine Gefühle und auf meien Schwierigkeiten zu reagieren.

Und so begann mein kranker Umgang mit der Wirklichkeit – indem ich davonrannte und mich in mir selbst in einer Fantasiewelt von Sex, Selbststimulation und Lüsternheit versteckte. Als ich 15 war entschied ich mich jedes sexuelle Verhalten in meinem Leben zu stoppen. Ich ließ niemanden mehr mich missbrauchen und versuchte mit dem sexuellen Ausagieren aufzuhören. Ich tat was ich konnte, aber ich konnte nicht aufhören, noch nicht einmal eine Woche lang. Ich war am Boden zerstört und suizidal. In der Schule verlor ich nach und nach die Fähigkeit etwas zu lernen und also brach ich sie ab. Ich verlor die Fähigkeit mit anderen Menschen Umgang zu haben und wurde sehr einsam. Ich wurde wütend und voller Hass auf fast alles, mich, meine Eltern, meine Familie, die Welt, das Leben und Gott. Ich hatte schwere Nervenzusammenbrüche und durch diese ganze Verkettung von Horror fing ich an zu glauben, dass ich ein Problem hatte, das ich selbst nicht lösen konnte. Ich erinnere mich, dass ich hoffte dieser Alptraum, den ich mein Leben nannte, möge bald aufhören. Stell dir vor du lebst dein Leben indem du dir die ganze Zeit den Tod wünschst.

Als ich mich AS anschloss dauerte es ein Bisschen, bis ich begriff, worum es im Programm geht und was ich zu tun hatte. Mit der Zeit fing ich jedoch an mich zu ändern und mit mir änderte sich gleichzeitig das Leben. Es dauerte nicht lang und ich fing an zu glauben, dass es durch die Gnade Gottes und durch das AS-Programm tatsächlich eine Lösung gibt, ein Heilmittel gegen diese Krankheit und gegen den Schmerz.

Nachdem ich zehn Jahre lang erfolglos versucht hatte aufzuhören, nach einem Leben voller schrecklichem Schmerz war ich überzeugt, dass ich an dieser Krankheit sterben werde. Was für eine Erleichterung eine Lösung zu finden, die funktioniert! Ich ahnte auch, dass, wenn AS eine Lösung für eine solche Krankheit ist, dass es dann auch für meine anderen Schwierigkeiten, egal welcher Art, eine Lösung geben musste.

Eine weitere Quelle der Erleichterung war es einige meiner tiefsten Geheimnisse mit meinen Leidensgenossen zu teilen. Davor hatte ich gedacht ich sei der einzige Mensch, der diese Dinge getan hatte und dass jeder, der meine Geheimnisse wüsste mich ablehnen würde, so wie schon oft andere zuvor. Der Schmerz und die Einsamkeit solche Scham mit mir herumzutragen hatten mich ständig Minderwert und Selbsthass fühlen lassen. Aber mein Sponsor erklärte mir, dass es nichts gäbe, was ich getan hatte, was nicht auch andere mit dieser Krankheit irgendwo irgendwann getan haben, dass meine Krankheit meine süchtigen Verhaltensweisen verursacht hatte und dass nicht ich als die Person, die ich wirklich bin, die Ursache bin. Er sagte mir ich sei Gottes kostbares Kind, was auch immer gewesen sei. Auf diese Weise hat Gott mir riesige Erleichterung von giftiger Schuld und Scham geschenkt. Wo sonst in der Welt als in diesem Programm hätte ich eine solche Erleichterung finden können?

Im Zweiten Schritt wurde ein Widerspruch aufgelöst, unter dem ich mein ganzes Leben zuvor gelitten hatte. Ich kam zu einem Glauben an eine liebende Höhere Macht, die da ist um mir zu helfen und möchte, dass ich eine glückliches, frohes und freies Leben führe.

Als ich Schritt Vier arbeitete, wurde ein Traum für mich wahr. Ich machte die Erfahrung ohne Groll und Angst zu leben. Ein Leben voller Groll und Angst ist kein Leben, man ist grade mal so halb am Leben, würde ich sagen. Ich kenne kein anderes Gegenmittel gegen das Ausmaß und die Tiefe meines Grolls, den ich habe; er ist tödlich. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte ich in meinem Herzen Liebe für andere. Ich konnte ihnen in die Augen schauen und eine tiefe, gesunde Verbindung zu ihnen herstellen. Ich glaube Schritt Vier war der Anfang meiner Genesung; danach begann alles besser zu werden.

Als ich in Schritt Neun meine Wiedergutmachungen leistete, passierte ein weiteres Wunder: Nach und nach fing ich an mich zu mögen. Die meiste Zeit meines Lebens habe ich mich gehasst, weil ich den MIssbrauch zugelassen hatte, den andere an mir verübt hatten, wegen der Dinge, die ich anderen angetan hatte und wegen allem, was ich dabei verloren hatte. Ich weiß nicht, warum gerade dieser Schritt mir so sehr dabei geholfen hat mein wirkliches Selbst von der kranken Person zu unterscheiden, die ich gewesen bin, aber das hat er tatsächlich. Der Hamed, den ich vor den Schritten gekannt hatte, war ein sehr oberflächlicher Mann, unfähig, krank, verrückt, wahnsinnig, ein Missetäter und Lügner. Aber nachdem ich die Schritte gearbeitet hatte, kam ich zu dem Glauben, ich sei ein wertvolles Kind Gottes, jemand mit einer wichtigen Rolle in dieser Welt, tatsächlich ein sehr begabtes Individuum. Darum bin ich so motiviert anderen zu helfen, die sich selbst nicht helfen können.

Die Schritte 11 und 12 haben mir dann den Weg zu gesünderen Ideen, Grundannahmen und Haltungen gewiesen. Vor dem Programm war das Leben eine gnadenlose Folter, eine giftige Suppe aus Wut, Kampf, Gefahr, Lügen, Missbrauch und Angst. Das Programm hat mir zu einem Glauben an ein sinnvolles Leben verholfen und mir den Raum und die Nahrung veschafft um zu wachsen, anderen zu helfen, Liebe und Integrität zu erfahren, Glück, Freude und Freiheit zu finden. Das ist mehr als ich gesucht habe, als ich ins Programm kam.

Die Schritte von AS abzuarbeiten hat mir auch die Möglichkeit eröffnet mich um andere Probleme im Leben zu kümmern. Ich habe die Schritte der DA gearbeitet. Aktuell arbeite ich die Schritte von CoDA und UA. Die helfen mir sehr. In meinem Leben hat sich so vieles geändert. Einge lang gehegte Träume sind wahr geworden, z. B. dass ich jetzt Englisch sprechen und schreiben kann. Das Leben ist nicht immer perfekt, noch bin ich es. Aber ich muss ja nicht perfekt sein. Solange ich dieses Programm arbeite, mache ich gesunde Fortschritte, machmal schneller, manchmal langsamer …

Indem ich die Schritte von AS arbeite – und von anderen Programmen, wenn nötig – ist mir mein Leben kostbar, eine wundervolle Reise durch all die Höhen und Tiefen, aber immer in der Wirklichkeit mit Gott als Reiseleiter.

Ich kam ins Programm um Groll und rasende Wut loszuwerden und ich fand Frieden mit mir selbst und anderen.

Ich kam ins Programm um Freiheit von Masturbation und sexuellem Ausagieren zu finden, wenigstens für einen Tag. Ich entdeckte, dass Sex tatsächlich freiwillig ist, sogar Sex mit meiner Frau. Außerdem kann ich anderen helfen Freiheit von dieser Krankheit sexueller Besessenheit und Zwanghaftigkeit zu finden.

Ich kam ins Programm um nicht mehr über meinen Missbrauch und meine Missbraucher nachdenken zu müssen. Heute kann ich nicht nur vergeben, sondern trage auch erheblich zur Lebensqualität von Menschen bei die ähnlich von Erinnerungen an Missbrauch betroffen sind wie ich.

Ich kam ins Programm um zu lernen, wie ich das Leben aushalten kann. Stattdessen bin ich auf eine Quelle wundervoller Hoffnung gestoßen, auf Glück, Wachstum, Liebe und noch mehr Wachstum, solange ich das Programm einen Tag nach dem andern weiterarbeite.

Ich kam ins Programm weil ich mich nicht mehr so sehr selbst hassen wollte. Dann entdeckte ich, dass ich eine wertvolle Person, ein kostbares Gotteskind bin.

Ich kam ins Gott auf der Suche nach Frieden vor einem rachsüchtigen, urteilenden und strafenden Gott. Stattdessen kam ich zu dem Glauben an einen Gott purer Liebe, der verrückt nach mir ist und mich will, ganz will, der ein Leben in Glück, Freude und Freiheit für mich will.

Ich kam ins Programm um zu lernen mich selbst nicht zusammenzuschlagen und lernte stattdessen mich selbst wieder zusammenzusetzen.

Das mag alles klingen wie hohle Phrasen. Mag sein, aber durch die Schrittearbeit werden diese Dinge wahr.

Hamed

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