Seit ich begann dieses Progamm ernst zu nehmen und die Schritte mit einem Sponsor zu arbeiten, der die Schritte mit einem Sponsor arbeitet (usw.) war mir sonnenklar, dass unser Fokus und unsere Hauptaufgabe der Zwölfte Schritt ist – die Botschaft weiterzugeben.
Offensichtlich gehören zu den Bereichen der Arbeit im Zwölften Schritt u. a. Teil der Gemeinschaft zu sein, verantwortungsvoll und froh in Meetings zu teilen, Kaffee zu kochen und Stühle aufzustellen und, natürlich, andere als Sponsor durch die Schritte zu führen.
Darüber hinaus genieße ich die Segnung und das Privileg häufig bei einer weiteren Art der Arbeit im Zwölften Schritt mitzumachen. Meine Stammgruppe ist nämlich ständig bemüht, die Botschaft auch zu Therapeuten, Ärzten und Pflegekräften, Geistlichen, Studenten, Angehörigen von Süchtigen und überhaupt in die Öffentlichkeit zu tragen.
Das tun wir, in dem wir die bisher einzige AS-Gruppe in Israel sind (hoffentlich werden bald viele andere Gruppen folgen), die ein Offenes Meeting anbietet. Jeden ersten Dienstag im Monat ist unser Meeting offen für alle, die kommen und etwas lernen möchten. So haben uns schon verschiedenste Menschen besucht und dabei viel über Sucht im Allgemeinen und Sexsucht im Besonderen gelernt: Rabbiner und Pfarrer, Studenten der Psychologie, der sozialen Arbeit und der Kriminologie, Wissenschaftler, Angehörige und Freunde von AS-Mitgliedern, Therapeuten usw.
Zehn Minuten vor Ende des Offenen Meetings geben wir unseren Gästen Zeit zu teilen und Fragen zu stellen. Mitglieder, die trocken sind und ihren Vierten Schritt gearbeitet haben, beantworten die Fragen. Nach dem Meeting bleiben wir noch und unterhalten unsere Gäste bis die letzten gegangen sind. Jeder Gast ist ein potentieller „Botschafter“ der Lösung der Zwölf Schritte für eine weitere leidende Person. Meistens haben wir die Erfahrung gemacht, dass diese Verbindung einen Schneeballeffekt hatte.
Ein weiterer Bereich, in dem ich ausgiebige und faszinierende Arbeit im Zwölften Schritt leisten durfte, war als ich als Moderator von Israels Komitee für Öffentlichkeitsarbeit diente. Unser Komitee hat viele öffentliche Informationstagungen organisiert und koordiniert, durch die wir die Lösung von AS auf durchdachte und strukturierte Weise verbreiten konnten. Folgendermaßen haben wir gearbeitet:
- Erst wählten wir eine Stadt und eine Örtlichkeit für die Tagung aus.
- Wir wählten einen Zeitpunkt aus, der möglichst zahlreiche Teilnahme ermöglichte (Vor- oder Nachmittags, Wochenende oder Arbeitstag?)
- Wir planten die Inhalte und buchten Sprecher. Meistens sah unser Programm ungefähr so aus:
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Eine halbe Stunde Einführung unter der Überschrift „Was sind die Zwölf Schritte und was ist AS?“
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Eine halbe Stunde für die persönliche Geschichte eines Sexsüchtigen
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Eine halbe Stunde für die persönliche Geschichte einer Sexsüchtigen
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Eine halbe Stunde für eine Geschichte eines S-Anon-Mitglieds unter dem Titel „Was ist mit der Familie“ (in Zusammenarbeit mit S-Anon)
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Eine halbe Stunde Zeit für Fragen und Antworten.
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Tagungsdauer insgesamt: Drei Stunden.
- Wir haben darauf geachtet, dass die Sprecher Erfahrung mit dieser Art Arbeit im Zwölften Schritt hatten (und wussten was zu beachten ist, wenn das Publikum aus Menschen besteht, die nicht zur Gemeinschaft gehören)
- Wir haben die Ankündigung der Veranstaltung verbreitet und die Anmeldungen zur Teilnahme bearbeitet (online und offline Einladungen gestaltet, Kontaktpersonen angerufen, Post und E-Mails verschickt)
- Erfrischungen eingekauft und den Tagungsort vorbereitet
- Die Sache losgelassen und Gott überlassen.
Um solche Menschen zu erreichen, die nicht zu unseren Tagungen kommen können oder gern etwas hätten worauf sie in ihrer Arbeit zurückgreifen können, haben wir ein Handbuch mit Informationen über die Gemeinschaft, die Lösung der Zwölf Schritte und Antworten auf häufig gestellte Fragen für die Öffentlichkeit erstellt (sowohl gedruckt als auch als PDF zur kostenlosen Verbreitung).
Wenn wir Beziehungen mit Menschen außerhalb der AS-Gemeinschaft anknüpfen und pflegen, ist es sehr wichtig einige Dinge im Auge zu behalten. Glücklicherweise stehen diese Dinge in unseren Zwölf Traditionen geschrieben: Wir diskutieren nicht über Fragen außerhalb unserer Gemeinschaft, wir bewahren die Anonymität und wir halten uns an unsere Hauptaufgabe – die Botschaft zu den Sexsüchtigen zu bringen, die noch leiden.
Wenn wir bei dieser Art Arbeit im Zwölften Schritt – die Botschaft durch Professionelle Helfer und die breite Öffentlichkeit zu den noch leidenden Sexsüchtigen zu tragen - diese spirituellen Konzepte im Auge behalten und uns daran halten, so gut wir können, dann können wir wirklich was bewegen und Leben retten. Ich weiß, dass wir hier vor Ort in Jerusalem eine riesige Wirkung gehabt haben. Für das Privileg Teil dieses wundervollen Prozesses zu sein, kann ich nie genug dankbar sein.
(Picture of Public Outreach Conference with attendance of over 40 people)
(Picture of Public Information Booklet)
(Picture of Public Information Conference flyer)
Matan C., Jerusalem, Israel