Ich liebe Slogans. Für mein verwirrtes Gehirn mit dem Gedächtnis eines Goldfisches sind sie prägnant, leicht zu merken und, wenn ich die Bereitschaft erhalte, auch umsetzbar. Es gibt so viele, die mir sofort einfallen, wie zum Beispiel "One Day At A Time" (Ein Tag nach dem anderen), "Good Orderly Direction" (Gute anständige Führung, siehe Fußnote 1), "Let Go and Let God" (Lass Gott und lass los) und "Go Easy On Yourself" (Sei freundlich mit dir selber). Diese Slogans sind zwar großartig, aber es gibt zwei Slogans, die für meine
Genesung von grundlegender Bedeutung sind und sich in meinem Leben in den 12 Schritten immer mehr verflechten. Der erste ist "Doing The Next Right Thing" (Tu das nächstliegend Richtige) mit dem Zusatz "Particularly, when No One Is Watching" (Vor allem, wenn niemand zusieht). Den zweiten habe ich nach Jahren der Meetings, des Zuhörens von Sprechern aus AS und AA, des Durchlaufens der Schritte und der Arbeit mit meinem Sponsor und meinen Sponsees und der allgemeinen Gemeinschaft zusammengeschustert, den ich das "G.A.S.H.-Prinzip" nenne.
Bevor ich im März 2014 zu AS kam, war ich der Lüsternheit gegenüber machtlos und mein Leben war völlig unkontrollierbar. Mein Ego lief Amok, während Drama und Unübersichtlichkeit mich wie eine eiserne und zunehmend geballte Faust beherrschten. Ich hatte jegliche Fähigkeit verloren, auf die innere Stimme, die Intuition, die Wahrheit, die Botschaft meiner höheren Macht zu hören. Obwohl ich wusste, was richtig und was falsch ist, was gut und was schlecht, was sicher und was riskant ist, wurde ich so sehr von meiner Sucht beherrscht, dass ich nicht mehr das Richtige tun konnte. Alles schien überwältigend, ich war steuerlos, mein moralischer Kompass drehte sich unkontrolliert und ich überschritt viele körperliche, emotionale und geistige Grenzen. Mein Leben war völlig aus den Fugen geraten und ich verschloss mich zunehmend. Ich war wirklich getrennt, wie es das Weiße Buch so treffend beschreibt.
Durch die Gnade des AS-Programms konzentriere ich mich jedoch Tag für Tag darauf, "das nächstliegend Richtige zu tun", insbesondere "wenn niemand zusieht". Ein solches Prinzip hält mich im Augenblick, in der Gegenwart. Ich kann die zwei gefährlichen Tage, auch bekannt als gestern und morgen, loslassen. Das vereinfacht mein Leben ungemein. Es verringert den Druck, alles im Griff haben zu müssen, und bringt mich zurück in Gottes Zeit und nicht in meine. Es hilft mir auch, ein besserer Sponsor, Ehemann, Vater, Bruder und Mensch zu sein. Dieser "Dreh" trägt auch dazu bei, meine egozentrischen, selbstverliebten Tendenzen zu verringern, mein Ego zu beschneiden und meine Demut zu erhöhen, während sie mir hilft, in allen meinen Angelegenheiten nach Genesung zu streben. Alle Vorwände und falschen Ideale werden beiseite gelegt, und das Bedürfnis, dass andere für mich da sind, hat sich zum Glück verflüchtigt - vor allem für die Menschen in meiner Umgebung, wie ich vermute. Sogar mein Hund scheint ruhiger zu sein.
Den zweiten Kernslogan habe ich das "G.A.S.H.-Prinzip" getauft. Das G steht für "Gratitude" (Dankbarkeit). Es ist mein Gegenmittel gegen Groll und Wut und ihre nahen Vettern Ärger, Neid und Angst. Wenn ich mich auf das konzentriere, was ich habe, und nicht auf das, was ich nicht habe, wird das Glas halb voll, und es fehlt mir an nichts Materiellem. Liebe und Toleranz werden zu meinen wesentlichen Kodex. Als ich das erste Mal ins Programm kam, fragte mein Sponsor mich, wofür ich dankbar sein sollte. Als er auf einer Antwort beharrte, sagte ich "nichts". Heute kann ich keine fünf Minuten vergehen lassen, ohne an all die Dinge zu denken, für die ich dankbar sein kann, auch für die kleinen oder scheinbar kleinen Dinge im Leben. Das A steht für Acceptance (Akzeptanz) und ist ein Gegenpol zu Anxiety (Angst). Wenn ich mich abmühe, ist definitiv etwas in mir nicht in Ordnung, genau wie es das Gebet andeutet. Ich habe fast vier Jahrzehnte damit verbracht, gegen diesen Grundsatz zu verstoßen und alles und jeden zu bekämpfen - ohne Erfolg. Je eher ich akzeptiere,
dass alles so ist, wie es sein sollte, desto schneller kann die Lösung ihren Zauber entfalten. Das S steht für Surrender (Kapitulation). Kapitulation ist der Zaubertrank, der meinen Kontrollzwang, mein Bedürfnis, bei allem ein Wörtchen mitzureden, die Probleme aller anderen zu lösen oder alle außer mir selbst zu verurteilen, beseitigt. Wenn ich mich ergebe, vertieft sich die Einheit mit meinen Mitmenschen, meiner Familie und meiner höheren Macht.
Schließlich steht das H für Humility (Demut). Zuerst war der Fokus darauf, mich zu sehen, wie ich bin - sowohl im Guten als auch im Schlechten - mein Rezept, um das Risiko der Demütigung zu verringern. Aber im Laufe der Jahre habe ich es verfeinert, um
mein Ego auszugleichen. Außerdem kann ich in meinem Kopf R.A.C.E. leichter gegen G.A.S.H. austauschen.
Ich weiß keineswegs alles - fünf Minuten in meinem Schädel, und sie würden die Flucht ergreifen. Aber erstaunlicherweise war mein Denken noch nie so klar. Der Drama Pegel
ist niedrig, mein Leben ist herrlich langweilig und meine spirituelle Verbindung mit meiner höheren Macht schießt in die 4. Dimension, wie von Bill W. in den 1930er Jahren versprochen. Mich führen diese beiden Slogans immer mehr zur Genesung durch Nüchternheit. Ich bin nicht geheilt oder immun gegen Lüsternheit, aber die Lüsternheit ist zum Glück auf einem niedrigen Niveau, und ausagieren ist nicht der erste oder letzte Gedanke des Tages.
Ich bin dankbar,
Bill K, Huntington, NY Trockenheitsdatum 10.März 2014