Experiencing Growth in Hard Times

Wachstum in schwierigen Zeiten

Ich bin AS-Mitglied und seit einiger Zeit Reservesoldat in einem der vielen sich gerade im Krieg befindenden Länder auf diesem Planeten. Oft werde ich von Alarmen geweckt. Manchmal sehe ich Raketen in der Luft. Freunde von mir wurden getötet. Alles ist beängstigend und unheimlich, surrealistisch.

An dem Tag, an dem ich den Befehl erhielt, meiner Einheit als Reservesoldat beizutreten, packte ich schnell meine Ausrüstung zusammen und ging dann zum Haus meines Sponsors. Er sagte mir etwas, das mir seither sehr geholfen hat. “Dies ist ein Krieg”, sagte er, “harte Tage liegen vor uns. Und alles – jedes Gefühl, jede Art von Erfahrung – ist etwas, dem man sich stellen und aus dem man lernen muss.” Er ermutigte mich, mich auf das zu konzentrieren, was mir helfen kann, meine Gelassenheit zu bewahren. Wir wussten beide, dass es für mich auf dem Schlachtfeld schwer sein würde, meine tägliche Routine für meine Genesung aufrechtzuerhalten. Mein Sponsor schlug vor, neue Wege zu finden, um die bewährten Prinzipien des Programms zu leben: Machtlosigkeit, Verbindung zu Gott, Dienst, usw. Die Form des Programms hat sich zwar für mich in den letzten Monaten stark verändert, aber die Grundprinzipien sind die gleichen geblieben.

Hier ein paar Dinge, die mir geholfen haben:

• Dienst. So viel ich kann. Ich habe gelernt, dass es immer Gelegenheiten gibt: einen Freund fragen, wie es ihm geht, jemandem Essen herrichten, einen Witz erzählen, mich als Freiwilliger melden, wenn ich gebraucht werde.

• Zeiten der Stille, des Gebets und des Schreibens. Vor dem Schlafengehen, beim Wachdienst, auf dem Weg dorthin – es gibt dafür viele Momente. Meistens sind diese Momente sehr kurz. Es ist schwierig für mich, mehr Zeit mit meiner HM zu verbringen, aber das ist es, wo ich jetzt bin, und ich glaube, mein HM liebt mich mit dem, was ich habe.

• Verbindung zur Gemeinschaft. Wann immer es möglich ist, versuche ich, meine großartigen Programmfreunde anzurufen und in Pausen bemühe ich mich, an Meetings teilnehmen zu können.

• Akzeptanz. Ich habe herausgefunden, dass dies eine fruchtbare Zeit ist, um sich in Akzeptanz zu üben. Jedes Gefühl zuzulassen. Jede Situation zu akzeptieren, ohne zu urteilen. Wie es im Blauen Buch auf S. 229/230 heißt: “In Gottes Welt geschieht absolut nichts aus Versehen.” Wenn es für mich schwierig ist, es zu glauben, dann bringe ich es zu Gott. Ich versuche heute anzuerkennen, dass dies eine schwere Zeit ist und mein Herz und mein Verstand Zeit brauchen werden, um das alles zu verarbeiten. Und dass das in Ordnung ist.

• Konzentration auf Dinge, die gut für mich sind. Yoga, Spiele, gute Bücher, Freunde.

In der AA-Literatur heißt es: “Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, hatte dieses geistige Prinzip [der Abhängigkeit von einer Höheren Macht] seinen ersten Härtetest. Anonyme Alkoholiker wurden zum Militärdienst einberufen und über die ganze Welt verstreut. Würden sie sich einer Disziplin unterordnen können? Würden sie sich im Feuer bewähren? Würden sie die Eintönigkeit und das Elend des Krieges aushalten? Würde ihnen die Art von Abhängigkeit, die sie von den AA kannten, über alles hinweghelfen? Genau so war es. Es gab bei ihnen weniger Rückfälle und Nervenzusammenbrüche als bei denen, die zu Hause saßen. Sie hatten genauso viel Durchhaltevermögen und Mut wie alle anderen Soldaten. Ihre Abhängigkeit von einer Höheren Macht bewährte sich, ob in Alaska oder am Brückenkopf von Salerno. Diese Abhängigkeit war bei weitem keine Schwäche, sie war ihre größte Kraftquelle.” (12&12 Seite 36/37).

Das ist auch meine Realität heute. Überraschenderweise erlebe ich diese schwere Zeit, zusammen mit den Schwierigkeiten und der Trauer, auch als eine Zeit des Wachsens. Ich bin so beschenkt – umgeben von so viel Liebe und Fürsorge. Ich lerne mich selbst besser kennen, meine dunklen und meine hellen Seiten. Selbst als Soldat hat man Gelegenheit, Dienst zu tun. Ich erfahre die Gegenwart meiner Höheren Macht an dunklen Orten, und ER beschenkt mich weiterhin mit dem Geschenk der Genesung und Nüchternheit. Das ist viel mehr, als ich mir vorstellen konnte.

Anonym

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